Mobilität im Hosentaschenformat


Öffentlicher und Individualverkehr wachsen zusammen und bieten intelligente Verkehrslösungen. Dabei wird das Smartphone zum persönlichen Mobilitätsnavigator.


November 2013



Der Drang in die Städte hält weltweit unvermindert an und bringt eine Vervielfachung des urbanen Verkehrs mit sich. In den Ballungsräumen stößt die bestehende Verkehrsinfrastruktur häufig an ihre Grenzen. Wie ist dem drohenden Verkehrsinfarkt noch zu entkommen? Da trotz moderner Kommunikationstechnologien das Bedürfnis nach Mobilität nach wie vor hoch ist, kann die Lösung kaum in einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit liegen. Stattdessen gilt es Wege zu einer intelligenteren Fortbewegung zu finden!

Mobilität wird künftig immer weniger bedeuten, zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln – Auto, Bahn, Bus oder Fahrrad – zu wählen, sondern diese passend zu kombinieren. Weil heute kein einziges Verkehrsmittel mehr die vielfältigen Mobilitätsbedürfnisse allein befriedigen kann, wird ein Mix an Transportalternativen über die Grenzen der einzelnen Verkehrssysteme hinweg jeden Mobilitätswunsch erfüllen. Dabei wird sich auch die Rolle des Autos gewaltig ändern, da die Funktion „Mobilität“ und nicht das Produkt „Auto“ nachgefragt wird. Autos werden häufiger geteilt und damit Teil der Mobilitätskette: Carsharing macht aus dem individuellen privaten Auto das vernetzte öffentliche Fahrzeug. Dadurch wird die Grenze zwischen Individual- und öffentlichem Verkehr immer durchlässiger. Die kollektivierten Individualverkehrsmittel schaffen den flexiblen Vor- und Nachlauf für die klassischen Linienverkehre.

Vereinzelt werden auch heute schon Verkehrsmittel kombiniert: In Form von „Park-and-Ride“ etwa oder wenn Mietfahrräder an Bahnstationen zum Weiterradeln einladen. Künftig wird aber noch viel flexibler, individueller und pragmatischer zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln gewählt und die den jeweiligen Bedürfnissen am besten dienende Kombinationsvariante aus Auto, Bahn, Fahrrad usw. zusammengestellt. Die Herausforderung der Zukunft wird die optimale Verzahnung der Verkehrsmittel sein.

Jederzeit und überall sind heute einfach, bequem und schnell über das Internet sämtliche Informationen verfügbar, um Transportalternativen situativ lückenlos zu planen. Verkehrsrelevante Dinge wie Staus, Unfälle oder Verspätungen werden praktisch in Echtzeit erfasst und kommuniziert. Die mobile Vernetzung der Angebote erreicht einen reibungslosen Wechsel zwischen den Mobilitätsbausteinen. Damit wird das Smartphone zum universellen Zugangsmedium zu Mobilitätsservices. Es bietet nicht nur Informationen zu Transportalternativen, stellt spontan bei Bedarf die optimalen Wege von Haus zu Haus zusammen, sondern eröffnet auch Zugang zu Mobilität, die ohne die traditionellen Anbieter auskommt: Über mobiles Internet können auch peer-to-peer Mobilitätsdienste wie privates Carsharing oder Mitfahrgelegenheiten in Anspruch genommen werden. Mit dem Smartphone hat somit in Zukunft jedermann die Schaltzentrale zu seiner persönlichen Mobilitätswelt in der Hosentasche.

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