Wer dachte, der gläserne Mensch sei bereits Wirklichkeit, der irrt: Um Werbung weiter zu personalisieren und auf unser Verhalten abzustimmen, ist künftig auch unsere Gefühls- und Stimmungslage Ziel von Datensammlern.
Apple entwickelte ein System, das das Nutzerverhalten analysiert, um Werbung an die jeweilige Stimmung von Kunden abzustimmen. Zu diesem Zweck wird etwa analysiert, welche Videos betrachtet, Apps geöffnet Webseiten besucht wurden und was in sozialen Netzwerken gepostet wurde.
Das kalifornische Startup Emotient nutzt Gesichtserkennung, um auf die Stimmung von Menschen zu schließen. Bestimmt ist deren Software für physische Läden, wo entsprechend der Stimmungslage von Kunden der Service angepasst oder spezielle Sonderangebote gewährt werden sollen. Damit wird ein Traum des Marketings wahr: Zu wissen, was der Kunde über Produkte denkt, ohne diesen fragen zu müssen.
Schließlich werden die neuen Möglichkeiten der Analyse von Gefühlen per Gesichtserkennung aber nicht nur zu Werbezwecken angewandt. PSA Peugeot Citroën arbeitet zusammen mit einem Team der ETH Lausanne (EPFL) daran, Gefühlsregungen von Autolenkern zu entschlüsseln. Eine Kamera zusammen mit einem lernfähigen Computersystem soll den Fahrer kennenlernen und das Fahren sicherer machen.