Fliegende Helfer


Drohnen wurden bislang vorrangig im Krieg eingesetzt. Nun erobern die Fluggeräte den kommerziellen Luftraum.


Februar 2014



Der Versandhändler Amazon sorgte für einiges Aufsehen, als er kürzlich bekanntgab, Pakete künftig mit Drohnen ausliefern zu wollen. Bisher sind die ferngesteuerten unbemannten Luftfahrzeuge hauptsächlich aus dem militärischen Bereich bekannt, wo sie ihren Dienst als tödliche Waffe oder zu Aufklärungszwecken tun. Mehr und mehr werden sie jedoch abseits von Kriegshandlungen für öffentliche und gewerbliche Aufgaben eingesetzt.

Die Einsatzmöglichkeiten sind schier unbegrenzt: Nach Erdbeben und anderen Katastrophen helfen sie, die entstandenen Schäden von oben zu begutachten und nach Überlebenden zu suchen. Entlegene Orte könnten die fliegenden Helfer mit Medikamenten und Nahrung versorgen. Auch für die Inspektion von Stromleitungen, Photovoltaikanlagen und Windrädern bieten sie sich an. Und Veranstalter könnten Drohnen nutzen, um Großevents wie Fußballspiele oder Demonstrationen unter Kontrolle zu halten. Dabei steht die Technik erst am Anfang. Sind Drohnen heute zumeist einzeln gesteuerte Flugkörper, so werden sie künftig intelligent agieren: Aufgerüstet mit Technologie werden Drohnen wie Vögel im Schwarm fliegen, sie werden sich selbständig orientieren, ihre Umgebung erfassen und entsprechend reagieren können. Sie werden miteinander vernetzt sein und kooperieren können.

Sind Drohnen „das nächste große Ding“? Werden Schwärme von Drohnen am Himmel so selbstverständlich sein wie Vogelschwärme? In den USA gibt es bereits Studiengänge, die zu Piloten und Entwicklern von Drohnen ausbilden. In Deutschland wurde 2012 gesetzlich geregelt, dass kommerziell betriebene Drohnen gleichberechtigt am Luftverkehr teilnehmen dürfen. Bis das erste Paket tatsächlich per Drohne an einen Kunden ausgeliefert ist, sind gleichwohl noch einige Hürden zu nehmen. Nicht nur jede Menge rechtliche Fragen gilt es noch zu klären, sollen doch in der Vergangenheit bereits zivile Drohnen von Vögeln angegriffen und von Kritikern abgeschossen worden sein.

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