Das Ende der Schlaglöcher


Nie wieder darauf warten, dass Schlaglöcher beseitigt oder kaputte Gehwege instandgesetzt werden! An der Universität Leeds arbeiten Wissenschaftler an der „selbstreparierenden Stadt“.


Mai 2017



Gerne wird die Stadt als Organismus charakterisiert. Doch fehlt Städten ein wesentlicher Faktor, um Organismus zu sein: ein Immunsystem. Jedes Mal, wenn eine Straße defekt ist, die Straßenbeleuchtung ausfällt oder eine Leitung Probleme macht, braucht es – um beim Bild des Organismus zu bleiben – einen chirurgischen Eingriff, um den Schaden wieder in Ordnung zu bringen. Die Stadt verfügt über kein System, Störungen frühzeitig abzuwehren.

Eben dies möchten Wissenschaftler der Universität Leeds ändern und malen sich eine Stadt aus, in der notwendige Wartungsarbeiten nicht nur von mobilen Robotern erkannt, sondern von diesen auch sogleich durchgeführt werden. In „selbstreparierenden Städten“ würden Roboter wie weiße Blutkörperchen umherstreifen und ein urbanes Immunsystem bilden. Bis zum Jahr 2050 sollen sämtliche Beeinträchtigungen durch Straßenarbeiten aus Städten des Vereinigten Königreichs verbannt werden. Für die Lebensqualität ergäbe dies eine Reihe von Vorteilen: bessere Luftqualität, weniger Staus, geringerer Ressourcenverbrauch. Denn werden Schwachstellen möglichst frühzeitig entdeckt, kommt man mit kleinen Reparaturen aus und vermeidet große Baustellen.

Im Rahmen des Projekts werden zunächst drei verschiedene Typen von Robotern mit unterschiedlichen Rollen entwickelt: Einmal sollen Drohnen – wie Vögel in luftiger Höhe hockend – Reparaturen an der Straßenbeleuchtung durchführen. Dann sollen Schwärme fliegender Roboter autonom Straßen begutachten und bei Bedarf reparieren. Und schließlich sollen kleine Roboter dauerhaft in Versorgungsleitungen freigesetzt werden, um diese zu inspizieren, reparieren sowie Mess- und Reportingaufgaben zu übernehmen.

In der ultimativen Vision der selbstreparierenden Stadt würde man diese sich selbst überlassen – die Stadt als Ökosystem für ihre Bewohner. Roboter und Drohnen wären in unseren Städten dann so selbstverständlich wie Tauben.

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